Andrea Fischbacher, Leitung


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Als Religions- und promovierte Literaturwissenschafterin war ich über zehn Jahre als wissenschaftliche Assistentin und Mitarbeiterin an der Uni Zürich tätig. Ich liebte meine stets überfüllten Lehrveranstaltungen, die Auseinandersetzung mit den spannenden Stoffen und den unterschiedlichen Menschen. Unseren kleinen Sohn überwiegend fremdbetreuen zu lassen, unsere Hochschulen zeigten sich damals noch wenig kinderfreundlich, brachte ich aber nicht übers Herz. Deshalb arbeitete ich mehr und mehr als freischaffende Publizistin, Autorin, Mittelschullehrerin und Dozentin an Fach- und Volkshochschulen. Über Blanche Merz, die erste Schweizer Kraftorte-Expertin, kam ich in Kontakt mit dem weiten Feld der Naturenergieforschung, ein, den Religionswissenschaften teilverwandtes Gebiet, das mich sofort begeisterte. Seit 2004 leite ich, unterstützt von spezialisierten Energetiker*innen, mit Freude und Wissbegierde die Forschungsstelle Kraft-& Kulturorte Schweiz und erforsche altüberlieferte Kultur- und Glaubensorte. Und jeder einzelne Tag ist spannend:)


Was mich an der Arbeit der Forschungsstelle fasziniert

Als Biografin von Blanche Merz (1919-2002), der Grande Dame der Geobiologie und Pionierin der Schweizer Kraftorteforschung, hat mich das weite und interessante Feld der Erforschung von Orten der Kraft nicht mehr losgelassen. Vieles aus dem Wissensschatz, der zwischen der Keltenzeit und der Zeit unserer Grosseltern Allgemeingut war, trägt dazu bei, unsere Lebensqualität zu steigern. Zudem stelle ich immer wieder fest, dass die Geobiologie u.a. mit Religion, Philosophie, Psychologie, Kunst, Literatur, Musik, Geschichte, Architektur, Gesundheit und Gesellschaft signifikante Gemeinsamkeiten aufweist, dass die Bereiche einander gegenseitig befruchten und bedingen. Es ist mir bewusst geworden, wie sehr das Sprichwort von Blanche Merz: "Alles ist Energie, alles ist Kraft, alles fliesst und ist miteinander verbunden", den Kern unseres Lebens ausdrückt. Den Weg zu diesem Kern weisen uns die Signaturen der Dinge, die Wesentliches über ihre Feinstofflichkeit erkennen lassen.

Die Forschungsstelle bietet eine Plattform zur Grundlagenforschung wie auch zur angewandten Forschung. Die Arbeit von Blanche Merz wird mit Einbezug aktueller Erkenntnisse stetig ausgebaut und fortgeführt. Die gewonnenen Einsichten und Kenntnisse werden auf Auftragsbasis zur öffentlichen Nutzung aufbereitet und die Nutzer auf die Sensibilität kräftiger Plätze aufmerksam gemacht. Diese herausfordernde Aufarbeitung quer durch die Schweiz und quer durch die Zeitschichten, Gesellschaftsformen und religiösen Vorstellungen bietet ein Forschungsfeld, das aus dem grenzwissenschaftlichen Bereich in den wissenschaftlichen geführt werden soll. Last but noch least stellt die Vermittlung und Schulung von Grundlagenwissen über die Funktionsweise der Energien und den Nutzen, den der Einzelne für sich und sein Umfeld realisieren kann, eine ebenso grosse Herausforderung dar, fehlt die Energielehre doch gänzlich in unserer humanistischen Bildung.

Zum 10-Jahr-Jubiläum erweiterte die Forschungsstelle ihre Tätigkeit um den Bereich der Zeremonien- und Ritualgestaltung, den ich mit Engagement und Begeisterung übernahm und die Forschung mit modernen Praktiken alt überlieferten Wissens ergänze.

Die Forschungsstelle pflegt die Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweizer Kraftorte VSK.